Tschiatura

Tschiatura

Stadt der Seilbahnen

Tschiatura ist eine kleine Stadt am Fuße des Kaukasus in Georgien.

Vor dem Ersten Weltkrieg war Tschiatura das größte Manganerzbergbauzentrum der Welt, mit einer Produktion von 40% des Weltaufkommens.
Heute sind die ursprünglich hochwertigen Mangan-Vorkommen nahezu erschöpft.
Durch den Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze im Bergbau hat sich die Einwohnerzahl von 30.000 auf 16.000 inzwischen fast halbiert.

Die Gas-, Wasser und Stromversorgung in der Stadt ist so marrode, dass sie 1992 komplett zusammen brach. Erst seit 2004 gibt es wieder eine öffentliche Stromversorgung - bis dahin musste man sich mit Dieselgeneratoren aushelfen.
Auch heute noch fällt die Versorgung immer wieder tagelang aus.

Wichtigstes Verkehrsmittel und Hauptsehnswürdigkeit von Tschiatura sind die 26 Personen- und über 50 Materialseilbahnen, die die unterschiedlich hoch liegenden Stadtteile und die Bergwerke miteinander vernetzen.

Fast alle der Seilbahnen stammen noch aus den 50er und 60er Jahren. Wegen Modernisierung sind jedoch die meisten Personenseilbahnen zur Zeit gesperrt. Die zwei ältesten Seilbahnen jedoch sind noch in Betrieb und sind für die, die den Mut dazu haben mitzufahren, kostenlos.
Eine der beiden, die sogenannte Friedensbahn, wurde 1966 erbaut und ist mit einer Steigung von 48° (111 %) die steilste Seilbahn von Tschiatura. Die andere, Seilbahn Nr. 25, ist die älteste Seilbahn der Stadt, erbaut 1954. Sie verkehrt seit 65 Jahren ohne Unterbrechung im Originalzustand!

Ich bin natürlich mit beiden gefahren, sowohl am Tag als auch abends bei Dunkelheit, was noch mal einen besonderen Reiz hat, da es kein Licht in den Kabinen gibt.

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