Venedig, eine Liebe auf den ersten Blick

Offensichtlich hatten meine beiden Mitbewohner genauso eine schlaflose Nacht wie ich, denn keiner von uns steht vor 10 Uhr auf. Die ganze Nacht über hatte es ziemlich gestürmt, was leider dazu führte, dass es dank der dünnen, undichten Fenster überall klapperte und rappelte. Dazu kommt noch eine Heizung, die blubberte als würde man neben einem Aquarium schlafen.

Leider regnet es immer noch in Strömen. Also beschließe ich Venedig erst am Abend einen Besuch abzustatten, denn bei Regen werden Fotos bei Nacht am besten, dank der vielen Spiegelungen.

Vom Hunger getrieben, mache ich mich jedoch trotzdem auf in Richtung Bahnhof, um einen Supermarkt zu suchen. Was für eine hässliches Fleckchen Erde der Vorort Mestre doch ist! Einziger Lichtblick: in einem kleinen Garten entdecke ich einen Baum voll mit Pfirsichen.

Nachdem ich mich im Supermarkt mit einigen Lebensmitteln eingedeckt habe, laufe ich zurück ins Hostel und esse was. Anschließend falle ich tot müde ins Bett und schlafe, bis mich plötzlich Lärm aufweckt. Offensichtlich habe ich zwei neue Zimmergenossen bekommen. Ein italienisches Pärchen, das leider so gut wie kein Wort Englisch spricht.

Ich gehe runter in die Lobby und arbeite etwas am Laptop, denn irgendwie muss ich meine Reise ja finanzieren.

Gegen 17 Uhr mache ich mich schließlich wieder auf zum Bahnhof und fahre für 1,20 Euro mit dem Zug rüber nach Venedig. Drei Stunden lang laufe ich plan- und ziellos bei Regen durch die dunklen Gassen Venedigs und verliebe mich in die morbide Schönheit dieser Stadt. Ich habe noch nicht mal einen Bruchteil Venedigs gesehen und bin schon restlos begeistert. Vor allem die winzigen Gassen, abseits der Touristenströme haben es mir angetan.

Mit zahllosen Fotos auf meiner Speicherkarte, nehme ich den Zug zurück zu meinem Hostel, wo ich es kaum erwarten kann, mir das Ergebnis anzuschauen.

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