Eine Nacht in Slowenien

Am Morgen bepacke ich wieder mein Motorrad und lasse Venedig nun hinter mir, immer in Richtung Kroatien. Da ich mir die Mautgebühren sparen will und Autobahnfahren eh keinen Spaß macht, nehme ich die Landstraße in Richtung Triest.

Die Sonne lacht, aber es ist recht frisch.  Ich fahre durch schier endlos lange, schnurgerade Pappel-Alleen. Rechts die Adria und links in der Ferne immer noch die Alpen zu sehen.

Kurz vor Triest mache ich einen kurzen Stop beim Castello die Miramare, das malerisch an der Felsenküste der Adria liegt.

Triest erweist sich als Industrie-Großstadt und ich verspüre überhaupt keinen Wunsch anzuhalten. Dank einer falschen Abbiegung kurve ich durch ein riesiges, völlig verfallenes und leer stehendes Hafengelände. Wäre nicht alles mit Bauzäunen zugesperrt, wäre das ja direkt einen Fotostop wert. Ich liebe ja solche Lost-Places!
Trotzdem treibt es mich schnell raus aus Triest, immer der Küste entlang. Nur ein Schild markiert die Grenze und schon bin ich in Slowenien.

In dem kleinen Örtchen Ankaran springt mir ein großer Campingplatz ins Auge und ich mache spontan Halt. Auf Anfrage an der Rezeption teilt man mir mit, dass der Zeltplatz eigentlich schon geschlossen sei und man nur noch für Wohnwagen und -mobile geöffnet habe. Wenn ich jedoch bereit wäre, auf eine Dusche zu verzichten, könnte ich auch noch zelten. Da man mir versichert, dass es im Aufenthaltsraum neben der Rezeption gutes WLAN gäbe, entscheide ich mich zu bleiben.

Ich baue mein Zelt auf und parke mein Motorrad im Zelt ein. Die vorbeilaufenden Camper staunen nicht schlecht, über das Motorrad, das da aus dem Zelt raus schaut.
Heute Nacht sollen die Temperaturen auf 8° Celsius runter gehen. Bin dann mal gespannt, wie es sich da in meinem neuen Zelt schlafen lässt.

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