Split

Split

Obwohl für heute der Wetterbericht eigentlich für den ganzen Tag starke Bewölkung vorausgesagt hatte, scheint bereits die Sonne als ich auf der kleinen Veranda vor meiner Hütte frühstücke.

Als ich mir wieder einmal mit dem Campingkocher Wasser für meinen Cappuccino heiß mache, beschließe ich, mich endlich auf die Suche nach einem Tauchsieder zu machen, da das für Aufenthalte in Hotelzimmern oder wie hier in Hütten doch wesentlich praktischer wäre.

Also suche ich im Internet nach einem Elektrogeschäft, beschließe dann aber doch in einen der großen Einkaufszentren zu fahren. Schon seltsam, dass es Lidl und Aldi in Kroatien gibt, aber keinen der großen Elektroketten wie Saturn, Mediamarkt oder Saturn!?

Ich packe meine Kamera und mein Stativ ins Topcase und schwinge mich wieder aufs Motorrad und fahre durch den dichten Verkehr zum riesigen Shopping-Center. Unzählige kleine und große Geschäfte und ein Supermarkt sind hier unter einem Dach versammelt. Dazwischen findet gerade scheinbar ein Schönheitswettbewerb für Hunde statt. Entsprechend laut ist das Gekläffe.

Ich finde schließlich auch einen Elektromarkt der Küchengeräte hat. Doch leider haben die keine Tauchsieder. Stattdessen aber einen kleinen Wasserkocher, der gerade mal so groß wie eine große Tasse ist. Ein Tauchsieder wäre mir zwar lieber, aber der kleine Wasserkocher tut's auch. Also kaufe ich ihn.

Da es inzwischen Mittag ist, gönne ich mir noch ein kleines Mahl bei KFC.

Dann fahre ich weiter in Richtung Altstadt. Dort angekommen, stelle ich mein Motorrad ab und mache eine Fototour durch die Stadt. Die Uferpromenade ist sehr belebt und eher modern. Die Altstadt ist vor allem innerhalb der beeindruckenden Mauern des riesigen Diokletianspalastes überraschend schön eng und verwinkelt, wie ich es liebe. Aber natürlich gibt es auch ein paar große, weite marmor-gepflasterte Einkaufspassagen. Beim Fischmarkt zeigt sich dann das Marmor nicht unbedingt der geeignetste Bodenbelag für Straßen ist, da er bei Nässe so glatt wird, dass es mich fast auf die Schnauze gelegt hätte.

Der Diokletianspalast, der als Alterssitz für den römischen Kaiser Diokletian diente, bildet heute das Zentrum der Altstadt und diente bereits an verschiedenen Stellen als Drehort für die Serie "Game of Thrones". Auch im großen Gewölbekeller wurden einige Szenen gedreht. Heute stehen dort lauter kleine Verkaufsstände mit Touristen-Artikel.

 

Das Peristyl des Palastes (die heutige römisch-katholische Kathedrale) gilt als eine der ältesten Kathedralen der katholischen Kirche. Der schöne Glockenturm, dessen Bau im 13. Jahrhundert begonnen und im 16. Jahrhundert fertig gestellt wurde, kann sogar bestiegen werden. Also zahle ich die umgerechnet 2,60 Euro und steige hinauf. Wie sich heraus stellt, ist das jedoch nichts für schwache Nerven. Sind es im unteren Teil nur extrem steile und enge Treppen, für die man fast schon eine Bergsteigerausrüstung benötigt, so windet sich im oberen Teil dann eine alte, enge und sehr "luftige", um nicht zu sagen wackelige Eisentreppe, die Wände empor und gibt die ganze Zeit, den Blick in den Abgrund in den Innenraum frei. Beim Aufstieg geht das noch ganz gut, da man in der Regel den Blick die ganze Zeit nach oben gerichtet hat. Beim Abstieg jedoch blickt man dann zwangsweise in den Abgrund. Ich bin eigentlich recht schwindelfrei, doch bei diesem Anblick, bekomme auch ich weiche Knie. Was offensichtlich nicht nur mir so geht, denn auch die anderen Touristen vor mir, klammern sich krampfhaft am Geländer fest und steigen jede Stufe einzeln hinab, als könnten sie sich kaum auf den Beinen halten. Wahrlich nichts für schwache Nerven! Aber immerhin wird man oben dann mit einem atemberaubenden Blick über ganz Split belohnt.

 

Unten wieder angekommen, mache ich mich langsam auf den Rückweg zu meinem Motorrad, da auch das Wetter langsam schlechter wird.

Wieder zurück in meiner gemütlichen Hütte, fällt mir plötzlich ein, dass heute Samstag ist und somit morgen alle Geschäfte geschlossen haben. Also mache ich mich noch mal kurz auf zum Supermarkt und kaufe fürs Wochenende ein.

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